Projektinhalt

Ziel des Vorhabens ist es, Muster sozialer Ungleichheit und ihre Dynamik innerhalb der Berufsausbildung herauszuarbeiten. Im Fokus steht die Bedeutung von Geschlecht, Migrationshintergrund, schulischer Vorbildung und sozialer Herkunft als Determinanten für soziale Strukturierungsprozesse im Zugang zu Ausbildung. Darüber hinaus soll geklärt werden, ob sich die Muster sozialer Ungleichheit verfestigen, auflösen oder neu strukturieren, und ob die Berufsausbildung zu einer Verringerung oder Verstärkung bereits in der Schule wirkender sozialer Bildungsungleichheit führt. Dabei ist die Berufsausbildung nach ihrer inneren Struktur weiter zu differenzieren, um Unterschiede im Zugang zu Berufen, Ausbildungsformen und Schularten zu prüfen. Es sind Veränderungen auf der Wirtschafts- und Beschäftigungsseite wie auch die Ausweitung und Ausdifferenzierung der allgemeinbildenden Schulabschlüsse systematisch einzubeziehen. Um solch langfristige Veränderungen in den Blick zu nehmen, beginnt der Betrachtungszeitraum soweit möglich in den 1960er Jahren.

Es wird eine theoretische Aufarbeitung des Forschungsstandes zum Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und Berufsbildung vorgenommen und Konzepte zur Sozialstrukturanalyse hinsichtlich Operationalisierung und Eignung für die gestellten bildungsspezifischen Fragen geprüft. Darauf aufbauend werden deskriptive und multivariate Sekundäranalysen großer Statistiken und Umfragen durchgeführt. Vor diesem Hintergrund werden vorhandene Datenquellen für die Fragestellung geprüft und systematisiert - für lange Zeitreihen wird älteres Material digitalisiert.

Durch die systematische Prüfung von Analysekonzepten und Klassifikationen, von Merkmalsausprägungen in Datensätzen sowie die Weiterentwicklung und Ergänzung von Indikatoren ist ein praktischer Nutzen für Bildungsberichterstattung (Nationaler Bildungsbericht) und Bildungsmonitoring zu erwarten.

Das Forschungsvorhaben ist als Promotionsprojekt angelegt. Es wird im Rahmen der "Nachwuchsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in drei Schwerpunktfeldern des Rahmenprogramms zur Förderung der empirischen Bildungsforschung" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Rahmenprogramm des BMBF zur Förderung der empirischen Bildungsforschung / Promotionsförderung:
www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de
www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/zeigen.html?seite=6963