Herausgeberschaft
IfS Frankfurt a.M.; INIFES Stadtbergen; ISF München; SOFI (Hrsg.) (1998)

In modernen, marktorientierten und marktgesteuerten Gesellschaften bleibt der Arbeitsmarkt die erste Instanz, vor der sich entscheidet, wer "dazugehört" und wer "außen vor" bleibt. Doch der gegenwärtige Trend ist unübersehbar: Die Integrationswirkung des Arbeitsmarkts nimmt ab, die ihm innewohnenden Ausschlußtendenzen wachsen an. Die Konzepte, die der Gesellschaft zur Verständigung über das Arbeitsmarktgeschehen dienen, beruhen auf Normalitätsannahmen, deren Geltung schwindet. Für immer mehr Erwerbspersonen werden Arbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigung zur neuen "Normalität"; neue Formen der Dienstleistungsarbeit, "atypische" bzw. "mindergeschützte" Arbeitsverhältnisse und unstetige Erwerbsverläufe lassen sich mit den etablierten Zählkategorien der Wirtschafts- und Arbeitsmarktstatistik immer schlechter erfassen.
Sowohl die sozialwissenschaftliche Technikberichterstattung als auch die Sozialberichterstattung stehen durch den Formenwandel der Erwerbsarbeit vor neuen Aufgaben. Das Institut für Sozialforschung (IfS), Frankfurt a.M., das Internationale Institut für empirische Sozialökonomie (INIFES), Stadtbergen, das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF), München, und das Soziologische Forschungsinstitut (SOFI), Göttingen, die als Herausgeber der Jahrbücher Technikberichterstattung zur Beobachtung und Erklärung des Arbeitsmarktgeschehens beitragen wollen, erörterten 1997 auf einem Workshop mit Akteuren und Adressaten sozialwissenschaftlicher Forschung die Frage, wie Sozialberichterstattung dem Beobachtungsfeld "gesellschaftliche Organisation von Arbeit" unter den aktuellen Bedingungen besser gerecht werden kann. Der Sonderband "Beobachtungsfeld Arbeit" dokumentiert die Beiträge zu dieser Fachdebatte.