„Arbeiten in der Pandemie. Klassenungleichheiten und sozialer Zusammenhalt“ - FGZ-Kolloquium mit Hajo Holst
Was bedeutet sozialer Zusammenhalt unter den Bedingungen einer Klassengesellschaft, also einer Gesellschaft, in der die Lebenschancen strukturell ungleich verteilt sind und die von sozialen Zentrifugaldynamiken geprägt wird? Der Vortrag geht dieser Frage anhand eigener Forschungen zu den arbeitsweltlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Arbeitserfahrungen vor allem der besonders von Infektionsrisiken, wirtschaftlichen Lasten und steigenden Belastungen betroffenen unteren Klassen nach. Dabei wird die These vertreten, dass der Diskurs über die Sorge um den Zusammenhalt vor allem aus der Mitte der Gesellschaft kommt. In den besonders vulnerablen unteren Klassen wird der arbeitsweltliche Umgang mit der Pandemie hingegen häufig als Angriff auf die eigene Würde als Mensch erlebt – und damit als Infragestellung des Status als vollwertiges und respektables Mitglied der Gesellschaft.
Die Veranstaltung findet von 13.30-16.30 Uhr im „Roten Saal“ der Historischen Sternwarte, Geismar Landstraße 11, in Göttingen statt.
Zur Ankündigung des Vortrags von Hajo Holst: [PDF]
Die Veranstaltungsreihe wird bis Dezember 2022 einmal im Monat mit Beiträgen (inter-)nationaler Arbeitsforscher:innen in Göttingen stattfinden. Geplant und durchgeführt wird das Kolloquium im Rahmen des FGZ-Projekts Wandel der Erwerbsarbeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt des Projektteams Berthold Vogel und Harald Wolf. Alle weiteren Termine und nähere Informationen zur Kolloquiumsreihe finden Sie im Programm: [PDF]
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unseren Kollegen Morteza Fakharian. Er nimmt auch die nötigen Anmeldungen entgegen: morteza.fakharian[at]sofi.uni-goettingen.de