Projektinhalt

Im Fokus des von der Friedrich-Ebert-Stiftung geförderten Gutachtens steht die Frage, inwieweit das Berufsbildungssystem den Herausforderungen gerecht werden kann, die in Wirtschaft und Gesellschaft zu erwarten sind (Demographie, ökonomischer und gesellschaftlicher Strukturwandel, Internationalisierungs  und Migrationsprozesse).

 
Das Gutachten konzentriert sich auf drei Schwerpunkte:

  • Analysiert werden die Wirkungen des ökonomischen Strukturwandels und der Wissensentwicklung auf die Institutionen der Berufsbildung in Deutschland. Im Zentrum steht hier die Herausbildung eines neuen Sektors der Berufsbildung, des Übergangssystems, der vor und neben dem traditionellen dualen und dem Schulberufssystem steht und sich dadurch auszeichnet, dass er den Jugendlichen keine qualifizierte Ausbildung vermittelt, sie beim Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine qualifizierte Berufsbildung durch Maßnahmen unterstützen soll. Er ist im letzten Jahrzehnt erheblich expandiert.
  • Es werden die sozialen Effekte herausgearbeitet, die der Wandel von Bildung und Ausbildung im letzten Jahrzehnt hervorgebracht hat. Zwei Aspekte verdienen hier besondere politische Aufmerksamkeit: zum einen das Ausmaß der Ausgrenzung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus der Ausbildung; zum anderen die dramatische Verschlechterung der Ausbildungs-  und beruflichen Entwicklungschancen männlicher Jugendlicher. Sie verläuft gegen den geschlechtspolitischen Diskurs der letzten Jahrzehnte, ohne dass dies bedeutet, dass die Situation der jungen Frauen gut wäre.
  • Schließlich wird die Bedeutung erörtert, die die Entwicklung eines europäischen Berufsbildungsraums für die deutsche Berufsbildung haben kann. Es wird die Debatte über den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) aufgegriffen und als Chance für eine neue Berufsbildungsreform diskutiert.