Internationaler Vergleich zur Soziologie der "Underclass"
Projektinhalt
Ausgangspunkt des Projekts waren Befunde der SOFI-Studie "Im Schatten der Arbeitsgesellschaft. Arbeitslose und die Dynamik sozialer Ausgrenzung". Hier hatte sich gezeigt, daß seit Mitte der 80er Jahre eine neue Kategorie von Arbeitslosen entsteht, die am Arbeitsmarkt keine Chance mehr haben, denen aber auch keine Rückzugsmöglichkeit in einen gesellschaftlich anerkannten Status außerhalb von Erwerbsarbeit offensteht. Spezifische Lebensumstände, Erfahrungs- und Verhaltensmuster zeichnen diese neue soziale "Schicht der Dauerarbeitslosen" aus. Die Befunde fügen sich ein in internationale Erkenntnisse über neue gesellschaftliche Spaltungen, die im Zuge von anhaltender Massenarbeitslosigkeit und wachsender Armut in den meisten westlichen Industriegesellschaften zu beobachten sind. Aufgabe des Projekts war es, die Forschung hierzu aufzuarbeiten, die Kategorien zu prüfen, mit denen die Debatte international geführt wird - insbesondere "underclass" und "exclusion" - , weiteren Forschungsbedarf für die Bundesrepublik zu identifizieren und hierfür einen theoretischen Rahmen zu entwickeln. Das Projekt sollte in einen Forschungsantrag einmünden und darüber hinaus Grundlagen für eine internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung über Ausgrenzung und neue Formen sozialer Ungleichheit schaffen. Der im Rahmen des Projekts entwickelte Antrag "Die Entbehrlichen der Arbeitsgesellschaft. Formen sozialer Ausgrenzung durch Arbeitslosigkeit und ihre Folgen für gesellschaftliche Integration" wurde bei der VW-Stiftung eingereicht und die Förderung bewilligt. Darüber hinaus führte das Projekt zur Organisation einer internationalen Panel-Veranstaltung im Rahmen der SOFI-Tagung "Gesellschaft im Übergang - Beiträge zu einer anderen Standortdebatte" und eines internationalen, von der VW-Stiftung finanzierten Symposiums zum Thema "Social Exclusion and New 'Urban Underclass'" (in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität Berlin und dem Institut für Soziologie der Universität Oldenburg).