Organisation von Innovationsprozessen in der Halbleiterfertigung. International vergleichende Untersuchung zur Veränderung von Kooperationsformen, Organisations- und Arbeitseinsatzkonzepten
Projektinhalt
Die Fragestellung des Projektes zielte auf neue Formen der Organisation von Innovationsprozessen in der europäischen und US-amerikanischen Halbleiterindustrie. Es ging davon aus, daß sich die Bedingungen, unter denen Produkt- und Prozeßinnovationen realisiert werden, seit Beginn der 80er Jahre grundlegend verändert haben und die herkömmlichen Organisationsformen seitdem - sowohl in den USA wie auch in Europa - zunehmend unter Druck geraten sind.
Durch eine ausgesprochen kurzzyklische Abfolge neuer Produkte und Fertigungsprozesse steht die Organisation von Innovationen in der Halbleiterfertigung immer schon unter einem besonderen Zeitdruck. Mit sprunghaft steigenden Entwicklungs- und Investitionskosten für neue Prozeßgenerationen und Fertigungsstätten avancierte in den letzten 15 Jahren daneben die "time to return on investment" zu einer weiteren kritischen Größe betrieblichen Handelns. Innovationsprozesse in der Halbleiterfertigung stehen damit - im Vergleich zu anderen Branchen - in besonderer Weise vor einem Doppelproblem aus zunehmenden Risiken und wachsendem Zeitdruck. Das Projekt untersuchte, wie die Halbleiterhersteller auf diese neue Problemlage reagieren. Es ging dabei davon aus, daß die Antworten der Unternehmen vor allem drei Ansatzpunkte haben:
- Unternehmensintern zielen die Hersteller auf eine Reorganisation der Kette Prozeßentwicklung - Prozeßtransfer - Fertigungsanlauf/Optimierung;
- im Außenverhältnis der Unternehmen geht es um die Neugestaltung der Kooperationsbeziehungen zu Anlagenherstellern, aber auch Kunden;
- schließlich zielen - in Umfang und Reichweite neuartige - Entwicklungs- und Fertigungskooperationen mit anderen Halbleiterherstellern auf die Verminderung von Kosten und Risiken im Innovationsprozeß.
In bezug auf diese Ansatzpunkte fragte das Projekt in international vergleichender Perspektive nach den Konturen neuer Innovationsmodelle. Nach Recherchen in den USA wurden Gespräche mit in Europa ansässigen Halbleiter- sowie Anlagenherstellern (europäischer, US-amerikanischer wie japanischer Provenienz) durchgeführt.