Projektinhalt

Mediaconomy ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Georg-August-Universität Göttingen, an dem das Soziologische Forschungsinstitut (SOFI) mit drei Teilprojekten beteiligt ist.

Mediaconomy wurde von 2003 bis 2007 im Rahmen des Forschungsprogramms "Internetökonomie" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel ist es, aus unterschiedlichen forschungstheoretischen Betrachtungsperspektiven Voraussetzungen und Auswirkungen internetbasierter Dienste und Anwendungen am Beispiel der Medienbranche zu untersuchen. Die Teilprojekte des Forschungsverbundes konzentrieren sich auf zwei inhaltliche Schwerpunkte.

Kurzfassung der Ergebnisse des Gesamtprojektes

 

Ziel des Projektes und Herausforderungen

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, zum Verständnis der grundlegenden Funktionsmechanismen der Internetökonomie beizutragen, um Erkenntnisse über veränderte Marktstrukturen, Wertschöpfungsprozesse, Geschäftsmodelle und Beziehungsgeflechte zwischen den Marktakteuren zu erlangen. Um dieses sehr generische Ziel operationalisieren und die Forschungsergebnisse auch in die Praxis transferieren zu können, fokussiert das Forschungsvorhaben auf die Medienbranche. Das Geschäft von Unternehmen dieser Branche besteht darin, Informations- und Unterhaltungsinhalte für ein Massenpublikum zu erzeugen, zu bündeln und zu distribuieren. Auf Grund der Tatsache, dass sich die Produkte bzw. Leistungen der Medienbranche vollständig digitalisieren, d.h. digital aufbereiten und digital distribuieren lassen, ist diese Branche wie kaum eine andere von Innovationen der Informations- und Kommunikationstechnik tangiert. Darüber hinaus ist die Medienbranche in den letzten Jahren – getrieben von Deregulierungstendenzen und technologischen Innovationen – durch starke Veränderungen und sich daraus ergebende neue Herausforderungen gekennzeichnet. Es gilt nun, die Veränderung der Märkte, die Veränderung des Wettbewerbs, die Veränderung des Nutzerverhaltens, die Veränderung des Angebots der Medienunternehmen, die Veränderung von Produktionsprozessen und die hierdurch veränderten Anforderungen an den Produktlebenszyklus sowie juristische Gestaltungsmöglichkeiten zu untersuchen, um Erklärungsmodelle für die Phänomene der Internetökonomie (z.B. Follow for Free, Individualisierung der Massenmärkte, Netzeffekte, Business Webs, Kostensenkung bei gleichzeitiger Differenzierung) zu erhalten sowie Gestaltungsempfehlungen aussprechen zu können.
Um die durch internetbasierte Technologien und Innovationen induzierten Veränderungen und Herausforderungen in dieser Branche untersuchen zu können, wurde das Forschungsvorhaben in zwei thematische Schwerpunkte gegliedert, welche durch orthogonale Fragestellungen ergänzt werden (vgl. folgende Abbildung, TP = Teilprojekt).

Der Schwerpunkt  Mobiles Internet fokussiert die Herausforderungen der Internetökonomie, die sich aus den gestiegenen Mobilitätswünschen der Menschen ergeben. Der Schwerpunkt wird aus den Perspektiven Wirtschaftsinformatik (TP 1), Informatik (TP 2) sowie Soziologie (TP 3) aufgearbeitet.
Der Schwerpunkt Wissenschaftliche Kommunikation beschäftigt sich mit den Veränderungen, die das Internet in Bezug auf das wissenschaftliche Publizieren nach sich zieht. Beteiligte Disziplinen sind die Soziologie (TP 1) und die Bibliothekswissenschaften (TP 2).
Die beiden Projektsäulen werden von Teilprojekten mit orthogonalen Fragestellungen flankiert. Im Teilprojekt O 1 werden grundsätzliche technische Möglichkeiten zur digitalen Distribution von Medienprodukten erörtert und diese hinsichtlich ihrer „Geschäftstauglichkeit“ untersucht. (Wirtschaftsinformatik). Teilprojekt O 2 beschäftigt sich mit rein betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und versucht aufzuzeigen, welche Controllinginstrumente für verschiedene Geschäftsmodelle im Bereich der Mobilen Internets und der Wissenschaftlichen Kommunikation erforderlich sind, um rechtzeitig steuerungsrelevante Informationen für die Unternehmensleitung bereitzustellen (Wirtschaftsinformatik).Teilprojekt O 3 untersucht haftungsrechtliche und urheberrechtliche Fragen im Zusammenhang mit den Herausforderungen im Bereich Mobiles Internet und Wissenschaftliche Kommunikation. Somit wird eine juristische Perspektive auf das Vorhaben geboten.

Teilprojekt O 4 setzt sich mit den Auswirkungen der Internetökonomie hinsichtlich Arbeit und Beschäftigung auseinander und bietet eine sozialwissenschaftlich-volkswirtschaftliche Perspektive auf die Internetökonomie (Soziologie).

 

Beteiligte Partner

An dem Forschungsvorhaben sind folgende Partner beteiligt:

  • Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) und Institut für Soziologie Abteilung I: Arbeit, Wissen und Sozialstruktur, Prof. Dr. Volker Wittke