Re-InVEST: Rebuilding an Inclusive, Value-based Europe of Solidarity and Trust through Social Investments
Projektinhalt
Re-InVEST – kurz für „Rebuilding an Inclusive, Value‐based Europe of Solidarity and Trust through Social Investments“ – setzt sich mit europäischen Krisenerfahrungen ab 2008 und mit politischen Antworten darauf auseinander. Das Verbundforschungsprojekt wird im Zeitraum von 2015 bis 2019 durch die Europäische Kommission mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert. Es wirken insgesamt 19 Verbundpartner aus zwölf europäischen Ländern mit.
Die Entstehungsgeschichte des Projekts geht zurück auf die Alliances to fight poverty, einen Verbund aus Gewerkschaften, NGOs, Think Tanks und Wissenschaftlern, der sich im Jahr 2010 gründete mit dem Ziel, gemeinsam für ein soziales, demokratisches und ökologisch nachhaltiges Europa einzutreten. Unter anderem verfasste der Verbund ein Memorandum zur Europawahl im Jahr 2014, und stieß dabei auf Fragen, die die Beantragung eines Forschungsprojekts nahelegten.
Ziel des Projekts Re-InVEST ist es, die theoretischen und empirischen Grundlagen des Sozialinvestitionspakets der Europäischen Kommission zu prüfen und Empfehlungen für eine adäquate(re) Umsetzung zu geben. Als Orientierung dienen hierbei zwei Perspektiven, die der Menschenrechte und die der Verwirklichungschancen (nach dem Capability-Ansatz von Amartya Sen).
Das SOFI trägt mit qualitativer und mit quantitativer empirischer Forschung zu Re-InVEST bei. Im qualitativen Teil gilt es, herauszufinden, inwiefern die Krise und mit ihr verbundene Erfahrungen – hierzu zählen auch Erfahrungen mit dem gesellschaftlichen (politischen und kulturellen) Umgang mit der Krise – Mitglieder der ‚verwundbarsten Gruppen‘ der Gesellschaft negativ betroffen haben. Betroffene sollen hier gemeinsam und auf Augenhöhe mit Wissenschaftlern und Praktikern an einem iterativen Prozess von Aktion, Wissenserzeugung und Reflektion teilnehmen (Methode des „Crossing of knowledge“).
Im ländervergleichenden quantitativen Teil untersucht das SOFI die Wirkung nationaler Politiken auf individuelle Ergebnisse in Bezug auf Beschäftigung, Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit. Jüngste Reformen in europäischen Ländern und Neuerungen wie die europäische ‚Beschäftigungsinitiative für junge Menschen‘ werden dabei besonders ausgewertet. Politiken werden, mit Blick auf die ‚verwundbarsten‘ Gruppen der Gesellschaft, insbesondere auf ihre Verteilungswirkung hin untersucht.