Strukturwandel der Industriearbeit im Prozeß der industriellen Restrukturierung - am Beispiel der Automobilindustrie
Projektinhalt
In Fortsetzung und Erweiterung des vom SOFI durchgeführten "Trendreport Rationalisierung" sollte das Projekt industrielle Restrukturierungs- und Rationalisierungsbewegungen in ihren qualitativen Dimensionen so erfassen, daß die Auswirkungen auf den Strukturwandel der Arbeit sichtbar gemacht werden können. Als Untersuchungsfeld wurde die Automobilindustrie ausgewählt, in der sich der Reorganisationsprozeß durch eine besonders starke Dynamik auszeichnet und die für das Bundesland Niedersachsen als Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor eine herausragende Rolle spielt.
Vier Problemkomplexe der Reorganisation wurden analysiert und hinsichtlich ihrer Konsequenzen für die Verteilung beruflicher Chancen durchleuchtet.
- die durch die neuen Beschaffungsstrategien der Endhersteller angestoßene Neukonturierung der Arbeitsteilung mit den Zulieferern sowie der internen Lieferbeziehungen;
- der Umbau der Betriebs- und Unternehmensorganisation; vor allem die Entwicklung der Cost-Center und die Einrichtung von Profit-Centern löst Impulse für eine Neuordnung kaufmännisch-technischer und indirekter Bereiche aus, die neue Optionen der Funktionsintegration erwarten lassen;
- untersuchen wir, inwieweit tarifliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung über ihre Sicherungsfunktion hinaus für den Restrukturierungsprozeß dynamisierende Wirkungen entfalten;
- wie mit der betriebsorganisatorischen Restrukturierung arbeitsorganisatorische Reformen des shop-floor, namentlich KVP-Aktivitäten, konzeptionell verknüpft sind.
Das Forschungsprojekt sollte Aufschluß darüber geben, inwieweit sich in der Automobilindustrie über bestimmte privilegierte Arbeitsfelder hinaus für die Beschäftigten breitere Möglichkeiten der Requalifizierung eröffnen oder ob letztlich die Nachteile, etwa in Form eines erweiterten Kontroll- und Leistungszugriffs, schwerer wiegen.