Projektinhalt

Die Gesellschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel, der häufig als Übergang in eine Wissensgesellschaft beschrieben wird: Breite Diffusion neuer Technologien, Globalisierung der Wirtschaftsaktivitäten, betriebliche Reorganisationen wie auch Ausdifferenzierung von Erwerbs- und Lebensläufen sind miteinander verschränkt, wirken sich auf alle Lebensbereiche aus und verlangen den Individuen die ständige, aktive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichem Wandel ab.
Hierfür sind erweiterte, zum Teil auch neue Kompetenzen erforderlich, insbesondere die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen (Aktualisierung beruflich-fachlichen Know-hows, Entwicklung umfassenden Orientierungswissens sowie personeller, interkultureller und sozialer Kompetenzen). In diesem Zusammenhang wird eine neue Lehr-/Lernkultur propagiert, bei der der Eigenverantwortung und Selbststeuerung der Lernprozesse besondere Bedeutung bekommt.
Inwieweit die skizzierten Merkmale des sozio-ökonomischen Wandels und der neuen Bildungsanforderungen im gesellschaftlichen Bewusstsein der Individuen verankert sind und Bildungsbereitschaft aktivieren, weiss man wenig. In der repräsentativen Untersuchung sollte geklärt werden, ob und gegebenenfalls in welcher Art und Weise der skizzierte grundlegend veränderte Stellenwert von Lernen im Leben Erwachsener wahrgenommen, akzeptiert bzw. auch kritisch hinterfragt wird.
Neben dem SOFI waren an der Untersuchung der Lehrstuhl für Erwachsenenbildung der Universität Heidelberg (Prof. Dr. Christiane Schiersmann) und das Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien beteiligt.