Wissenschaftliche Begleitforschung: Integriertes Beratungsangebot für Alleinerziehende (IBA)
Projektinhalt
Mit Fördermitteln des Landes Niedersachsen werden in drei niedersächsischen Jobcentern über 18 Monate hinweg Modellprojekte zur Beratung alleinerziehender Arbeitsuchender und zur Vermittlung passgenauer Kinderbetreuung gefördert. Ziel des Landes ist es, „innovative Ansätze“ zu fördern, mit denen „die nachhaltige Integration von Frauen mit Kindern im betreuungspflichtigen Alter, insbesondere Alleinerziehenden, in dauerhafte, möglichst bedarfsdeckende und sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse“ (Anschreiben zum Interessenbekundungsverfahren von 27.06.2012) verbessert wird. Mit der gezielten Ansprache von Frauen mit Kindern im betreuungsbedürftigen Alter will das Land einen neuen Schwerpunkt im Bereich Arbeitsintegration setzen, „der die (Wieder-) Eingliederung in den Arbeitsmarkt, die finanzielle Eigenständigkeit dieses Personenkreises und auch die Vorbildwirkung der eigenen Erwerbstätigkeit gegenüber den Kindern zum Gegenstand hat.“ (ebd.) Zudem hofft das Land, durch die im Rahmen der Modellvorhaben geförderten Maßnahmen „Belege für die Wirksamkeit neuer Ansätze auf die Ausbildungs-, Qualifizierungs-, Beschäftigungs- und/oder Integrationsquoten von Alleinerziehenden zu gewinnen.“ (ebd.)
Im Rahmen eines Forschungsprojekts aus Fördermitteln des Landes Niedersachsen untersucht das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V. zwischen März 2013 und September 2014 in den drei Modellprojekten das Integrierte Beratungsangebot für Alleinerziehende (IBA). Ziel der Studie ist es, die Handlungsansätze in den drei geförderten Jobcentern vergleichend zu evaluieren. Dazu ist zum einen zu beschreiben, wie das jeweilige JC die in seiner Bewerbung dargelegte Handlungsstrategie im Projektverlauf umsetzt. Zum anderen sollen die Ausgangsbedingungen bei Teilnehmer/inne/n und die in ihrem Fall erzielten Ergebnisse erfasst werden. Dabei gilt es insbesondere danach zu fragen, wie die untersuchten Projekte die vermittlungsorientierten und die sozialintegrativen Anteile ihrer Angebote gewichten, und auf welchen Bedarf sie bei den Alleinerziehenden treffen.
In zwei Erhebungsphasen werden Interviews und Workshops mit Integrationsfachkräften sowie Interviews und Gruppengespräche mit Alleinerziehenden geführt. Dabei werden neben den Projektteilnehmer/inne/n auch Nicht-Teilnehmer/inne/n aus dem Fallbestand der Fachkräfte in die Untersuchung einbezogen.