Projektinhalt

Welche Ansprüche, speziell: welche Beteiligungsansprüche, haben jüngere Beschäftigte heute an und in Arbeit und Betrieb? Wie artikulieren und verfolgen sie ihre erwerbsarbeitsbezogenen Interessen? Diese auch für Gewerkschaften zentralen Fragen untersucht ein neues Forschungsprojekt von SOFI und ISF München auf Basis des Materials aus dem Forschungsprojekt „Brüchige Legitimationen – neue Handlungsorientierungen?“.

Das Projekt knüpft an die von SOFI Göttingen und ISF München durchgeführte Studie zu den Gerechtigkeits- und Rationalitätsansprüchen von Erwerbstätigen an (Kratzer et al. 2015), über die auch in den „Mitteilungen aus dem SOFI“ mehrfach berichtet wurde (zuletzt: Mitteilungen Nr. 23, S. 7ff.). Bei diesem Anschlussprojekt handelt es sich um eine gesonderte Auswertung des vorliegenden qualitativen Interviewmaterials der Hauptstudie zu den Beteiligungsansprüchen und Interessenorientierungen speziell jüngerer Erwerbstätiger (unter 35 Jahren), die bis Ende Januar 2017 von der Hans-Böckler-Stiftung finanziell gefördert wird. Mit dieser ‚Sonderauswertung‘ soll ein Beitrag zu der gesellschafts- und gewerkschaftspolitisch wichtigen Frage geleistet werden, ob und inwieweit sich aus den Beteiligungsansprüchen und interessenpolitischen Orientierungen gerade jüngerer Erwerbstätiger Möglichkeiten für eine Stärkung von betrieblichen Mitbestimmungs- und Teilhabechancen ergeben. Denn künftige gewerkschaftliche Politikoptionen und gesellschaftspolitische Gestaltungsmöglichkeiten dürften entscheidend auch davon abhängen, welche konkreten Beteiligungsansprüche jüngere Arbeitnehmer/innen in Bezug auf Arbeit und Betrieb (und ggf. darüber hinaus) stellen und welche kritischen, partizipatorischen und solidarischen Verhaltenspotenziale sich damit verbinden.