Projektinhalt

Die Zukunft der Dienstleistungstätigkeiten ist gekennzeichnet von einem Wandel der Betriebsstrukturen hin zu kleinen dezentralisierten Einheiten, die in flexiblen informationstechnisch unterstützten Kooperationsnetzwerken ihre Leistungen erstellen. In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Allgemeine und Industrielle Betriebswirtschaftslehre der TU München (Prof. Reichwald) werden die Faktoren analysiert, die die Entwicklung dieser innovativen Unternehmensformen fördern bzw. behindern. Im Mittelpunkt stehen telekooperativ erstellte Dienstleistungen, denen eine Pionierfunktion bei der Herausbildung innovativer Beschäftigungs- und Unternehmensformen zukommt.
Das Projekt behandelt sowohl betriebswirtschaftliche Aspekte (z. B. das Management unternehmensübergreifender Kooperationen und die Nutzung neuer Medien für das Marketing) dieser Entwicklung als auch ihre soziologischen Implikationen. Dabei geht es einerseits um neue Formen der Erwerbsarbeit und ihre Auswirkungen auf Lebensführung, Erwerbsbiographien und berufliches Selbstverständnis der Beschäftigten, andererseits um die konkrete Gestaltung "vernetzter" IuK-gestützter Zusammenarbeit mehrerer kleiner, räumlich getrennter Unternehmen und die damit verbundenen Fragen der Arbeitsorganisation und -belastung, der Kontroll- und Kooperationsformen, der Vertrauensbildung und der Qualifikation.
Es wurden 1071 kurze Telefoninterviews mit Firmeninhabern oder Geschäftsführern kleiner Unternehmen aus den Bereichen Software- und Multimediadienstleistungen zum Interneteinsatz und zu ihrem Leistungsspektrum durchgeführt. Aus diesen Befragten wurde eine Gruppe der aktiv telekooperativ arbeitenden Unternehmer herausgefiltert, die mit einem längeren, halbstandardisierten Fragebogen ebenfalls telefonisch befragt wurden. Weitere Schritte waren die Durchführung und Auswertung von Vor-Ort-Fallstudien, bei denen auch die Beschäftigten befragt wurden.